Michaela Süßbauer gehört zu den beliebtesten Trainerinnen bei fitnessRAUM.de – kein Wunder, zeigt die sympathische Münchnerin doch, wie viel Spaß Sport auf ambitioniertem Niveau machen kann. Mit Elisa Reznicek spricht sie im Interview über Workouts mit Fun-Factor, Training für Fortgeschrittene und eine Ernährung, die das Sport-Programm optimal unterstützt.
fitnessRAUM.de: Du hast eine wunderbar sportliche, durchtrainierte Figur, um die dich sicher viele Frauen beneiden. Wie bleibst du so toll in Form?
Michaela Süßbauer: Danke. Das ist lieb! Aber du weißt ja: Man findet bei sich immer noch etwas, das man gern optimieren würde. [lacht] Entscheidend ist, dass man nicht nur ein starres Sport-Programm macht, denn eine starke Muskulatur und athletische Figur bekommt man eben nicht von Sit-ups und Liegestützen allein. Dafür benötigt man Abwechslung!
Mir persönlich ist es wichtig alle Körperpartien zu trainieren und vor allem, dass mir mein Workout Spaß macht. Während ich beruflich oft im Studio aktiv bin oder für fitnessRAUM.de Programme entwickle und drehe, gehe ich in der Freizeit auch gern raus, um mich outdoor auszupowern: Klettern, Bouldern, Kiten, Wakeboarden, SUPen … Ich liebe diese ganzen Lifestyle-Sportarten!
Du machst also gern Workouts, zu denen man sich nicht zwingen muss, weil sie so viel Fun machen?
Ja, genau! Bei Liegestützen wird es dir nie passieren, dass du aus Spaß nochmal drei mehr machst als auf dem Trainingsplan stehen. [lacht] Wenn ich aber auf dem Gardasee unterwegs bin, fahre ich schon einmal drei anstatt der zwei geplanten Stunden – einfach, weil es so geil ist.
Ist dieses Durchbrechen der Trainingsroutine auch dein Tipp für Leute, die schon ein gutes bis sehr gutes Fitnesslevel mitbringen und sich noch weiter verbessern wollen, sei es sportlich oder optisch?
Definitiv! Gerade diesen Leuten würde ich empfehlen, dem Körper regelmäßig andere Trainingsreize anzubieten. Das geht am besten, indem man etwas Neues ausprobiert. Dabei solltest du nicht denken „Das kann ich nicht“, sondern es einfach machen. Ich habe zum Beispiel einmal eine Übung bei Instagram gepostet, unter die jemand geschrieben hat „Können das eigentlich auch normale Menschen?“ Ich habe daraufhin empfohlen, erst einmal mit der leichteren Variante zu starten und sich immer weiter zu steigern. Irgendwann kam der Kommentar: „Hey Michi, es hat geklappt. Was für ein tolles Erfolgserlebnis!“
Wichtig ist eine positive Herangehensweise und vor allem, überhaupt loszulegen anstatt sich lange den Kopf darüber zu zerbrechen. Wenn du etwas ausprobieren möchtest, dann sag‘ dir: „Ich schaffe das.“ Und los geht’s! Das ist auch eine mentale Einstellungssache.
Bei fitnessRAUM.de geht Anfang Juli 2017 dein sechswöchiges „Split Training“ für ambitionierte Fitness-Fans online. Es besteht aus modular aufgebauten Multilevel-Kursen für unterschiedliche Muskelgruppen und trainiert so den ganzen Körper. Was kannst du dazu sagen?
Mein Programm ist in verschiedenen Leveln aufgebaut, wodurch du dich ganz toll in der Challenge steigern kannst. Ich würde sogar empfehlen, nicht nur einen sechswöchigen Durchlauf zu machen, sondern gleich mehrere. Zum Einstieg, wenn du schon ein gutes grundlegendes Fitnessniveau mitbringst, beginnst du mit den Übungsvariationen, die Lena präsentiert. Dann geht’s über zur nächsten Stufe, die ich dir zeige. Und wenn du irgendwann richtig fit und gut geübt bist, hat Ben die passenden Trainingsvarianten für dich im Angebot.
Wenn man dein Split Training mehrfach macht, hat man auch die Übungen besser im Kopf?
Stimmt genau! Jeder Teilnehmer sollte darauf achten die nötige Grundspannung aufzubauen und die Übungen sehr präzise auszuführen. Je häufiger du sie machst, desto besser geht das natürlich, da du die Abläufe immer mehr verinnerlichst. Mein Rat ist, erst einmal klein anzufangen und sich nicht zu übernehmen. Das Ziel ist es, die Wiederholungszahlen, die wir vorgeben, irgendwann zu schaffen – ohne zu schummeln.
Viele Sportler sind ja sehr ehrgeizig und wollen noch mehr in möglichst kurzer Zeit erreichen. Wie merke ich denn, dass ich vielleicht sogar ins Übertraining komme und mir dadurch schade?
Muskelkater ist im Prinzip ok und kann auch durchaus mal auftreten, aber sollte trotzdem nicht die Regel sein. Er ist ein Zeichen dafür, dass die Muskulatur zu heftig gefordert wurde. Es ist also Quatsch zu sagen „Nur wenn ich Muskelkater oder vielleicht sogar Schmerzen durch das Training bekomme, habe ich etwas geleistet.“ Eigentlich reicht es aus, wenn dich das Training fordert und im positiven Sinne ermüdet, so dass du die Übungen nicht noch länger ausführen kannst als angegeben. Am nächsten Tag solltest du noch Energie fürs nächste Workout haben und nicht abgeschlagen und lustlos sein. Dann ist es definitiv zu viel!
Wie kann man das Training durch die richtige Ernährung unterstützen?
Wichtig ist es, dass du viel Eiweiß zuführst – vor allem abends und nach dem Training. Dafür greife ich nicht zu Eiweißshakes und -drinks, sondern setze lieber auf natürliche Proteine, die eine gesunde und ausgewogene Ernährung zum Beispiel in Form von Fisch liefert. Ein häufiger und sehr großer Fehler ist, dass man nach dem Workout gar nichts mehr zu sich nimmt. Dadurch zerstört man aber die Muskulatur. Dein Körper braucht danach wieder Treibstoff, damit deine Muskeln wachsen und regenerieren können.
Auf der anderen Seite solltest du dir auch nicht jeden Genuss verbieten. Irgendwann wird der Heißhunger, zum Beispiel auf etwas Süßes, viel zu groß und es besteht die Gefahr einen „Fressflash“ zu bekommen. Ich liebe zum Beispiel italienisches Essen. Mein Rat ist: Wenn du dir eine leckere italienische Pasta mit einer tollen Soße gönnst, dann genieße sie in vollen Zügen und ohne schlechtes Gewissen. Wenn du gedanklich währenddessen schon dabei bist die Kalorien zu addieren und dir einzureden, dass du morgen gleich ein Kilo mehr wiegen wirst, nimmst du das Essen nicht bewusst war – und isst mehr, schneller und häufiger. Sieh es doch lieber so: Durch die Nudeln hast du am nächsten Tag mehr Energie und kannst beim Training automatisch mehr Gas geben. Es gilt also auch hier: Die Menge und Häufigkeit macht’s!
Hast du Lust auf Training mit Michaela Süßbauer bekommen? Hier geht's zu ihrem 6-wöchigen Split-Training.