
Yoga ist ihr Leben – und von diesem besonderen Wert möchte sie auch ihren Kursteilnehmern immer ein Stück mitgeben: Steffi Rohr ist Yogi durch und durch. In unserem exklusiven Interview hat sie verraten, warum Yoga ganz sicher für jeden von uns das Richtige ist und wie man am besten beginnt – mit ganz viel Freunde und garantiert ohne Frust.
fitnessRAUM.de: Was ist (für dich) das Besondere am Yoga?
Steffi Rohr: Yoga ist für mich wie nach Hause kommen, wie ein besserer Gastgeber für mich selbst zu werden. Im Alltag vergisst man sich oft, möchte es allen Recht machen, der Familie, den Kindern, den Freunden, dem Job und man selbst steht hinten an. Ich vergleiche es gerne mit einer Schneekugel: Wenn viel los ist, wirbelt alles nur um einen herum und man weiß gar nicht mehr, wie es in einem selbst aussieht. Wie geht es mir eigentlich? Fehlt mir etwas? Wo sind meine Sehnsüchte verborgen? Übergehe ich gerade Grenzen? Erst, wenn sich der Schnee legt, sehe ich, was in mir los ist. Wenn Ruhe einkehrt, dank Yoga, weil wir eine Stunde mal ganz achtsam unsere Körper und unseren Atem spüren, dann ist es wirklich so, dass alles ruhig und klar werden kann. Im Yoga findet jeder so einen Moment, in dem man nur auf sich schaut – das ist sehr besonders.
Und was macht deinen Unterricht anders als andere Yoga-Stunden?
Yoga ist meine Leidenschaft und die Liebe dazu spüren auch meine Teilnehmer. Viele spiegeln mir, dass ich es schaffe, sie in diesen fröhlichen Bann zu ziehen. Yoga ist bei mir ein tiefgründiges Verbinden, hat aber gleichzeitig eine Leichtigkeit und Lebensfreude – so, als ob wir den Körper über die Matte tanzen lassen. Ich gehe mit Freude und Leichtigkeit in die Stunden und meine Teilnehmer dürfen genau diese Energie mit in ihr Leben nehmen.
Wie beginne ich am besten, wenn ich überhaupt keine Erfahrung habe?
Am besten mit meinem neuen Programm „Einfach Yoga“! Wenn Menschen mit Yoga starten, verwechseln sie oft, was leicht bedeutet. Je ruhiger die Stunde, je weniger Dynamik sie hat, desto leichter sei es. Oft bringen Teilnehmer aber zu viele Gedanken mit und sind noch zu sehr im Leben unterwegs. Yoga will Ruhe im Geist kreieren. Oft fallen dynamische Stunden dann leichter. Mit Einsteigern gehe ich zum Beispiel nicht lange in die End-Entspannung, halte das Savasana eher kürzer, weil es anfänglich schwierig ist, in die komplette Ruhe einzutauchen. Loslassen und sich fallen lassen zu können, entsteht oft erst mit Praxis-Erfahrung. Mein neues Programm ist genau so ausgerichtet, dass man alle Asanas und die richtigen Ausrichtung erst kennenlernt und alles nicht zu lange hält. Dennoch hat jede einzelne Stunde eine sanfte Dynamik, was die perfekte Kombination, besonders für Einsteiger, ist.
Wie oft sollten Anfänger üben, um Erfolge zu sehen?
Toll wären zwei bis drei Mal pro Woche. So überfordert man sich nicht, gibt dem Körper aber eine regelmäßige Erinnerung mit - genau das lässt ihn leichter in die neue Gewohnheit finden.
Gibt es typische Fehler, die Anfänger machen? Wie lassen sich die vermeiden?
Einen Schritt zu weit gehen zu wollen! Der weise Yogi nimmt sich lieber ein Stück zurück, als den Körper zu überfordern. Den Leistungsdruck rauszunehmen, ist ganz wichtig. In der Gesellschaft ist es ohnehin zu präsent, Leistung bringen zu müssen: Wir müssen es schaffen, wir müssen es erreichen… Beim Yoga müssen wir gar nichts schaffen! Es ist ganz weise, wenn man lernt, wieder auf den Körper zu hören. Wenn der Körper heute sagt, nach 3 Chaturanga mache ich Pause in der Kindspose, ist das mehr im Yoga angekommen sein, als wenn man immer mehr möchte. Meine Empfehlung: Sei liebevoll zu dir selbst, erwarte nicht, dass dein Körper alles schafft. Genau da wollen wir hin, der Körper darf - aber er muss nicht!
Warum sollte ich es überhaupt ausprobieren, wenn ich es noch nicht gemacht habe?
Es ist das Beste und Schönste, um den Körper kraftvoll, geschmeidig und gesund zu machen und zu halten. Yoga bietet alles, was unser Körper braucht und gleichzeitig, was Geist und Seele brauchen. Durch jede Yoga-Stunde schaffen wir es, den Geist zu zentrieren und in eine Art Meditation zu kommen. Meditation bedeutet gar nicht zu sitzen und zu schweigen, das kann genauso gut ein Spaziergang sein, bei dem man spürt, dass man genau den einen Moment genießen kann ohne 1000 andere Dinge im Kopf zu haben. Meditation bedeutet übersetzt nämlich: Die Konzentration auf eine Sache zu lenken. Yoga hilft dabei und schafft dadurch für das ganze Leben so viel mehr Leichtigkeit. Das Training auf der Matte ist nur ein kleiner Teil. Was Yoga mit einem macht, ist so viel mehr und unbedingt wert ist, es ausprobieren.
Wie bist du persönlich zum Yoga gekommen?
Das war ein spannender Weg. Ich komme aus dem Leistungssport und habe Sport studiert. Ich war schon immer mit Leib und Herz Sportlerin, in Fitness und Reha tätig und habe irgendwann festgestellt, dass mir eine Ergänzung in eine ruhigere Richtung fehlte. Ich habe eine Rückenerkrankung, die recht ausgeprägt ist und mit Sport konnte ich immer alles stabilisieren, es musste nie operiert werden. Dank Yoga wurde meine Körpermitte noch fester und stärker, weil Yoga es schafft, die Wirbelsäule zu stabilisieren. Das wollte ich an meine Coaching-Kunden und Yoga-Teilnehmer weitergeben: wie wichtig ein Ausgleich ist, der Stärke bringt, aber Mobilität und Stabilität schafft. Yoga und mein eigenes Konzept Bodega Moves sind zu meinem Herzensweg geworden!
Welchen Stellenwert hat Yoga in deinem Alltag?
Einen unfassbar hohen Stellenwert. Ohne Yoga hätte ich die Stabilität aus der Tiefe nicht, auch Ruhe und Gelassenheit würden mir fehlen. Daher ist Yoga ein tägliches To Do für mich, selbst wenn es manchmal nur 10 Minuten sind, sofern ich wenig Zeit habe. Zudem bilde ich Yoga-Lehrer und Bodega-Trainer aus, allein deshalb ist es so wichtig in meinem Leben und nimmt wahnsinnig viel Raum ein. Zum Glück fühlt es sich nicht nach Arbeit an, weil es mir so unfassbar gut für mich ist.
Wie motivierst du dich jeden Tag aufs Neue?
Ich muss mich gar nicht so sehr motivieren, weil ich spüre, wie gut Yoga meinem Körper tut. Und wenn es wirklich mal nicht geht, dann mache ich mir den Stress nicht, dass es klappen muss. Yoga darf sein, aber es muss nicht! Ohne Zwang die Matte ausrollen und einfach mal loslegen, egal wie lange, ist oft schon reichlich Motivation. Mein persönlicher Anreiz ist, dass ich das Gefühl erreichen möchte, wie gut es mir nach dem Yoga geht.
Wie gehst du mit Rückschlägen um?
Im Leben hilft Yoga enorm bei Rückschlägen, es erdet und gibt Halt und Zuversicht. Im Yoga finde ich immer Ruhe, Geborgenheit, hier darf man vertrauen und loslassen, das hilft wahnsinnig viel. Auch wenn mal schlimme Sachen im Leben passieren, darf man das Vertrauen nicht verlieren. Loslassen, was wir nicht ändern können und vertrauen, dass alles gut wird. Das hilft in jeder Lebenslage und das lehrt Yoga.
Welche Vorteile hat es, Yoga online zu lernen und zu üben?
Ganz viele! Man kann es von überall aus machen, man ist an keine Zeit gebunden. Einsteiger sollten keine Sorge haben: Die verbalen Anweisungen des Yoga-Lehrers sind bestenfalls so gut und genau, dass man optimal angeleitet wird. In meinem Programm erkläre ich die Ausrichtung ganz präzise, so dass Neulinge keine Angst haben müssen, etwas falsch zu machen. Mit dem Wissen, Yoga immer und überall praktizieren zu können, ist die Möglichkeit, es online zu machen perfekt – man kann es sich mit eigenen Kissen und Decken gemütlich machen, vielleicht eine Kerze anzünden, einen Duft versprühen und am Ende so lange liegen, wie man möchte, niemand beendet den Moment der Ruhe und Stille nach einer schönen Stunde. Es ist also wunderschön, von zu Hause aus über fitnessRAUM.de zu praktizieren.





















































































































